Logo von Hauser CoachingSich positive Gefühle aus der Vergangenheit merken

Ulmer Münster im Morgengrauen

…oder Kraftquellen aus der Vergangenheit für die Zukunft nutzen. In den NLP-Formaten geht es immer wieder darum, mit bestimmten Ressourcen Ziele zu erreichen oder Probleme zu bewältigen. Dabei sind die Ressourcen Gefühlserlebnisse, die man zu ankern versucht, eine Art des intensiven Hineinsteigerns in das Gefühl, damit man sich an dieses Gefühl als Kraftquelle zukünftig leichter erinnert.

Ich habe Anker z. B. für Mut und Gelassenheit. Oft reicht mir auch schon der Gedanke an das Gefühl, das mir gerade fehlt. Wenn ich achtsam mit mir umgehe, erkenne ich, wenn ich aufgeregt bin und überlege, was mir in dieser Situation fehlt. Dann kann es sein, dass ich an das Wort Zuversicht denke, das hilft mir dann auch schon. Und wenn ich Erfolgserlebnisse in der Gegenwart zu verzeichnen habe, versuche ich, sie mir intensiv als zukünftige Ressourcen zu merken. Dies ist auch eine Art Achtsamkeitstraining.

Wenn man sich Gefühle als Kraftquellen zunutze macht, ist man den eigenen Gefühlen nicht mehr so ausgeliefert. Man kann sich selber besser managen. Ich will euch in einer kurzen Anleitung zeigen, wie ihr ein Gefühl ankern könnt, beispielsweise Mut für ein Vorstellungsgespräch.

Beispiel – Positive Mut-Erfahrung ankern:

1.
Erinnere dich an eine Situation, in der du dich sehr wohlgefühlt und dich mutig gefühlt hast. Es geht hier um dein ganz persönliches Gefühl des mutig seins, das du ankern möchtest.

2.
Versetzte dich ganz dorthin. Erlebe die Situation in deiner Vorstellung neu. Schau gut hin und höre genau zu. Spür nach. Gibt es in der vergangenen Situation, in der du mutig warst, noch andere Gefühle und Empfindungen?

Die inneren Bilder, die du hast, kannst du heller, dunkler, farbiger, größer machen. Die Lautstärke, Stimmen, Geräusche deiner vergangenen Erinnerung kannst du verändern. Stimme alles so ab, dass du dich dabei wohlfühlst. Wie eine Art Filmvorführer schaust du dir eine vergangene Situation an, in der du dich gut gefühlt hast und mutig warst und drehst jetzt nochmal an ein paar Stellschrauben, um die erinnerte Situation noch besser zu machen.
Spüre nach; wo spürst du das gute Gefühl? Ich beispielsweise spüre Mut immer in den Schultern – der aufrechte Gang.

3.
Wenn du dich total in das Gefühl, mutig zu sein, hineingesteigert hast (sehen, hören, fühlen), dann setze einen Anker durch eine unauffällige Handbewegung. Das kann der Zeigefinder sein, den du auf den Daumen drückst. Wenn du direkt im Vorstellungsgespräch sitzt und den Mut Anker durch einen Schenkelklopfer auslöst, wird das sicher bemerkt.

4.
Unterbrechen – mach kurz etwas Anderes und teste dann deinen Ressourcenanker.

5.
Wo und wann wirst du diesen Anker das nächste Mal nutzen? Am besten wendest du ihn innerhalb der nächsten 72 Stunden an: dann verfestigt sich der Anker – das Gefühl – als Ressource für die Zukunft.