
Beruflich und privat sind wir in soziale Beziehungen eingebunden. Familie, Nachbarschaft, Verein, Teams und Arbeitsgruppen sind Beispiele für Orte, an denen einschränkende Überzeugungen über das Gegenüber entstehen: die soziale Wahrnehmung basiert vorrangig auf der unbewussten Ebene. Wir haben eine innere Vorstellung davon, wie der andere Mensch ist (Personifikation = die Vorstellung, die sich ein Mensch von einem anderen Menschen gebildet hat). Diese innere Vorstellung dominiert die Interaktion mit dem anderen Menschen. Mit dem Sozialen Panorama nach Lucas Derks lassen sich Beziehungen klären und verbessern, gerade dann, wenn man das Problem nicht ansprechen will. Das Soziale Panorama ermöglicht Veränderung durch das Hinzufügen von Ressourcen (Kraftquellen aus der Vergangenheit, (Verhaltens-)Eigenschaften).
Ein Klient kam zu mir ins Coaching und berichtete von Problemen mit einem Arbeitskollegen, die unerträglich geworden sind. Ein klärendes Gespräch bspw. mit der Methode der Gewaltfreien Kommunikation wolle der Klient aktuell nicht führen, kann das Thema mit dem Arbeitskollegen aber auch nicht länger unter den Teppich kehren. In diesem Fall ging es nicht um die Aufarbeitung des inhaltlichen Problems. Einerseits ging es um die Stärkung des Klienten, um wieder in einen guten förderlichen Zustand zu kommen und andererseits um den Perspektivwechsel auf den Arbeitskollegen und dessen positive Absicht für sein Verhalten. Durch das Herausarbeiten einer positiven Absicht entsteht Verständnis für den anderen Arbeitskollegen und der Umgang mit diesem wird erleichtert.